Читать книгу Daskind - Brandzauber - Angeklagt. Romantrilogie онлайн

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Lässt den Haufen Not zurück, die um Gnade winselnden Augen. Zurück auf dem Kalksteinquader, der den Eintritt zur Schädelstätte versperrt. DasduduweißtschondasnächsteMalteilichdenTodaus im Blick. Hohnworte im Schritt, beim Hinausschleichen Hohnworte, die über den Buben herfallen, ihm die Ohren zerreißen, bis er nicht mehr unterscheiden kann zwischen Schrei und Schrei, dem stummen Schrei der Jägerin und dem eigenen, durch Tuch und Knebel gehemmten.

Versteckt Daskind die Peitsche unter dem Kleid, schleicht sich durchs Dorf, das die Jägerin wie immer aussperrt, es als ein Nichts dem Wertlosen zuteilt. Wertlos wie alle andern Kinder, die Daskind auch ist. Kind Ohnenamen. Wie verwilderte Katzen, rachitische Lämmer, streunende Hunde. Schleicht sich Daskind in die Kammer un­term Dach, von einer plötzlichen Verzweiflung erfasst, vergräbt Daskind den Kopf im Kissen, reibt sich am Bettzeug die blutigen Hände sauber.

Den Buben findet anderntags Jakob Gingg. Seine Wangen flecken fiebrig, als er den Haufen Not im Beinhaus entdeckt. Rasch entledigt er sich des Blumenstraußes, nimmt sich des gemarterten Buben an, streicht ihm mit vorsichtigen Händen tröstend übers Gesicht. Das hat er noch nie gesehen, der Jakob Gingg: ein Bub, an Händen und Füßen gefesselt, mit einem rohen Knebel im Mund und dem Taschentuch um den Kopf, blutverkrustet. Eilig löst der Sigrist die Fesseln, zieht dem Buben die Hose übers Gesäß. Trotz des Bluts. Muss den Ambach benachrichtigen. Der jetzt, bereits in der vierten Gene­ration, den Hof der Mächlerin bewirtschaftet. Dem der Bub gehört. Der einen Tag und eine Nacht nach dem Buben gesucht hat. Der Bub liegt jetzt dem Sigristen im Arm. Einen Irrsinn in den Augen, der nie mehr verschwinden wird.

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