Читать книгу Daskind - Brandzauber - Angeklagt. Romantrilogie онлайн

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Dem Ambach traute bald keiner mehr über den Weg. Ein Zorn schien an ihm zu fressen, ein wildes Tier, das jeden anfallen konnte. Ambach verdächtigte alle im Dorf, sich an seinem Sohn vergangen zu haben. Sosehr ihn die Nachbarn zu beschwichtigen suchten, Ambachs Blick in ihre Gesichter, sein ohnmächtiger Zorn errichteten eine Mauer um den Unglücklichen, den man, den irren Sohn an der Hand, oft einsam über die Felder gehen sah. Das Mitleid wich bald unfreund­licheren Betrachtungen. Da die Suche nach dem Kinderschänder erfolglos blieb, musste eine böse Macht mit im Spiel sein. Mit langen Blicken betrachtete das Dorf den abgelegenen Hof, wo die Mächlerin noch immer ihr Unwesen zu treiben schien. Die musste es gewesen sein. Weshalb sonst wurden weder Dörfler noch Polizisten fündig. Der Hof hatte seinen schwarzen Geist zurück, fortan hatte man auf der Hut zu sein, hatte man genau hinzuschauen, wie’s dort oben zuging.

Im Herbst jenes Jahres wurde der Ambach das Vieh nicht los. Finster strichen die Bauern um seine kraftstrotzenden Kühe. Misstrauisch beäugten sie den prächtigen, schwarz glänzenden Stier. Solch gut genährtes, ungewöhnlich schönes Vieh konnte ebenso gut das Werk der Mächlerin sein wie der Frevel am Buben. Es war ratsam, sich dieses Vieh nicht in den Stall zu holen, wollte man die Mächlerin nicht noch mehr erzürnen. Das könne man sich nicht leisten, einen verfluchten Stall, man werde sich das Unglück nicht übermütig ins Haus holen, gleich welcher Tarnung es sich bediene. Man wisse zwar, dass der Ambach schwer am Schicksal trage, aber Vorsicht sei nun einmal geboten, wenn die Mächlerin die Hand im Spiel habe.

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