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Wir blieben länger als eine Stunde im Kloster. Den Quartband unterm Arme schritt ich seelenvergnügt zum Hofe hinaus. Der Tag neigte sich, als wir zu dem hohen Berge kamen, allein so müde wir waren und so wenig ich auf einen freundlichen Empfang bei Hause rechnen konnte, so klommen wir doch den steilen, dunkeln Hohl­weg durch den Wald recht wohlgemut hinan, indem wir die erhaltenen Eindrücke durch stetiges Geplauder lebendig erhielten. Als wir die schmale Ebene der Bergkuppe erreicht hatten, war der Mond aufgegangen und schien hell auf den baumlosen Plan, wie eine Sonne zweiten Ranges. Die Luft war mild und kaum ein leises Ge­säu­sel fühlbar, und es war, als klängen die Herdeglocken zwar durchdringender, doch leiser und harmonischer als am Tage, gleichsam, um die Schlummerstille der Talschaften ringsum nicht zu stören. Ich setzte mich an einer Stelle, wo die kleine Ebene schroff abfallend eine Kante bildete, ins leicht betaute Gras, stützte die Knie unter das aufgeschlagene Buch und fing an die Abbildungen zu betrachten. Jakob setzte sich zu mir und wir vertieften uns noch eine gute Stunde lang in diese bildlichen Mannigfaltigkeiten, bevor wir uns ernstlich zur Heimkehr anschickten.

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