Читать книгу Kreuz Teufels Luder онлайн
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Der Mann, der sie so unmenschlich behandelte, war der Wirt und Veranstalter des Fasnachtsballs. Er hatte der Mutter von Lilith und Jakob erzählt, und sie freute sich gar nicht darüber. Lilith musste sich von der Mutter anhören, diesen Jakob könne sie gleich vergessen, da er ihr Geschäft ruinieren werde. Als Mutter bestimme sie, mit welchem Mann Lilith zusammen sein dürfe. Sie sei für ein Leben mit vielen Männern bestimmt, nicht für einen einzigen Mann, denn ihre Schönheit sei ihr nicht umsonst gegeben worden. Wäre das nicht Liliths Bestimmung, dann hätte sie bestimmt keine Tochter, sondern einen Sohn geboren.
Lilith wusste selber nicht so recht, was sie mit Jakob und ihren Gedanken an ihn anfangen sollte. Sie kannte das schöne Gefühl, verliebt zu sein, nicht. In ihrer Welt sprach man nicht über solche Dinge, das passte nicht hinein. Liebe, das war nur eine Erfindung, um die Menschen einzuschränken in ihrer Lust. In Liliths Welt gab es nur Frauen, die mit sich tun und machen lassen mussten, was der Mann haben wollte. Die eigene Lust kannte sie nicht. Lilith wusste nichts von der Welt und kannte ausser einem Haufen Männer eigentlich nur ihre Mutter, ihr Häuschen, den Wohnwagen und die paar Kneipen, in denen sie verkehrte und wiederum nur Männer traf. Diese Männer erzählten ihr allerhand über ihre Frauen, doch waren es immer dieselben Geschichten. Sie gaben Lilith das Gefühl, nur sie sei eine richtige Frau, weil sie alles mit sich machen liess. Sie machte sich nicht viele Gedanken darüber, dass sie der Macht und Gewalt dieser Männer ausgesetzt war. Doch seit Jakob in ihre Welt getreten war, begann sie sanft, sich gegen die Mutter aufzulehnen. Und je mehr sich Jakob in ihren Kopf, ihr Herz und ihren Bauch schlich, desto stärker wurde ihre Rebellion.