Читать книгу Finale. Andrea Stamms dritter Fall онлайн
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Andrea hob den Daumen. «Stand!»
Sie zog ein Stück Seil nach, klinkte es mit einem Mastwurf in den Schraubkarabiner, band sich los und fädelte das Seilende durch den Ring der Umlenkung, lehnte sich dabei zurück. Unvermittelt glitt ihr das Seil durch die Finger, sie fasste nach, spürte, wie es über ihren Handballen streifte, sich in die Haut brannte. Dann ist es weg, sie schnappt danach, greift ins Leere. Ihr Herz macht einen Sprung, als habe es Flügel bekommen. Die Wand kippt nach hinten, die Wolkenschlieren am Himmel drehen sich, Baumwipfel purzeln kopfüber bis zum Grund des Tales, und es ist, als gleite sie schwerelos auf sie zu. Ich stürze, ich falle. Wo bleibt der federnde Widerstand des Seils? Schatten von Fels und Gebüsch wirbeln vorbei, gelb und grün und grau. Ein Gedanke zuckt durch ihren Kopf. Nein! Nur nicht jetzt, nur nicht hier! Sie schreit, spürt einen Schlag auf ihr linkes Bein, prallt mit einer Hand auf den Fels, zieht ihren Kopf ein, krümmt sich zusammen, hört ein Zischen und Kratzen und einen dumpfen Aufschlag.