Читать книгу Finale. Andrea Stamms dritter Fall онлайн
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«Na dann.» Andrea seilte sich an, es war ihr Job. Die Kundin war Königin, auch am Berg.
«Ich steig dann toprope nach. Bitte fädle ein an der Umlenkung, die Schlinge hängt schon.»
Bequemer geht’s nicht mehr, dachte Andrea. Hina kletterte nicht schlecht, sie war gelenkig und leicht, im Vorstieg eher ängstlich, launisch und oft unkonzentriert am Fels. Sie rauchte viel und kiffte gelegentlich. Erst kurz vor der Kletterwoche hatte sie sich per Mail angemeldet, ein Entschluss aus dem Bauch heraus. Sie war im Zug angereist, weil ihr auf einer langen Autofahrt schlecht werde.
«Ich muss schnell verschwinden.» Hina warf die Zigarette auf den Boden, trat sie aus, reichte Felix das Seil zum Sichern. «Hast du ein Grigri?»
«Ich mach’s mit Halbmastwurf.» Er klinkte den Bremsknoten in den Karabiner an seinem Gurt, schraubte ihn zu.
Andrea setzte den Helm auf, wie sie das von den Teilnehmern verlangte. Sie prüfte Felix’ Bremsknoten. «Gut so.»
Dann stieg sie vor, eine mittelschwere Route, mit Bohrhaken gut gesichert. Steil erst, dann plattig, zum Schluss ein kleiner Überhang, etwas abgespeckt die Griffe. Sie kletterte routiniert, dabei wanderten ihre Gedanken. Daniel. Seit ihrem Streit vergangene Woche war Schweigen, kein Anruf, keine sms. Auch sie bockte. Ihre Beziehung brauchte Veränderung. Am Stand hängte sie sich die Bandschlinge in den Karabiner an ihrem Gürtel. Sie sah hinab. Felix stand zum Sichern dicht an der Wand, schaute herauf. Ein zuverlässiger Mann. Hina war verschwunden.