Читать книгу Finale. Andrea Stamms dritter Fall онлайн

9 страница из 66

«Hab eingehängt.»

«Ich pass schon auf.»

Es ärgerte ihn, dass sie nicht heraufblickte. Immer den Kletterer beobachten beim Sichern, hatte ihnen die Bergführerin eingeschärft. Hina hielt sich nicht daran, sie bekomme Nackenschmerzen, wenn sie ständig nach oben schaue. Eine eigenartige Frau, oft zickig und abweisend, dann suchte sie wieder Nähe, drängte sich an ihn und kicherte wie ein Teenager. Ihr Körper war schmal und knochig, als wäre sie magersüchtig. Er traute ihr nicht zu, zuverlässig zu sichern, kletterte bedächtig, prüfte jeden Griff, versicherte sich bei jedem Tritt, dass er nicht rutschte. Gelegentlich griff er ins Magnesiasäcklein am Gürtel und puderte seine Finger ein. Er folgte der Hakenreihe, die sich die Wand hochzog bis zu einem Überhang und darüber zur Kette der Umlenkung. Die neue, sportliche Art des Kletterns hatte ihn vom ersten Tag an begeistert. Er fühlte sich wieder jung, wollte mithalten mit den andern, mit Tom und mit den Deutschen, die gut kletterten. Die Bergführerin bewunderte er, in seinem früheren Leben hatte er viele Kletterer gesehen, aber ihre Leichtigkeit, ihre Sicherheit, das war ein ganz neuer Stil. So zu klettern musste ein Wunschtraum bleiben. Er war achtundsechzig, seine Zeit ging zu Ende.

Правообладателям