Читать книгу Die Gärten der Medusa. Roman онлайн
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Borbakis machte Wild ungesäumt mit seinem letzten Projekt bekannt. Schwafelte, schwärmte, quasselte etwas von Paris. Wild fragte sich, warum die Leute einem immer alles anhängen wollen, was ihnen gerade durch den Kopf geht. Da stehen sie und reden. Man steht, festgepflockt an einer solchen Straßenecke, hört zu und hört nicht zu, während man auf den dunklen Fleck an der Hausecke starrt und sich fragt, warum jeder Hund des Quartiers hier Halt macht und sein Bein hebt. Warum gerade an dieser Ecke und nicht an der gegenüber? Ein Hund zieht den nächsten an, gewiss, aber warum zieht es sie alle an diese, genau an diese Ecke? Die andern Ecken sehen doch gleich aus.
Aber das Wort Paris hatte Wild gleich am Wickel. Unvermittelt hatte er selbst wieder Sehnsucht nach anderswo. Schon nur die Fahrt. Die leeren Landschaften der Franche-Comté! Dabei war es hier nicht schlecht. Man lebte auf engem Raum mit anderen, die man nicht zu kennen brauchte.
Wild hatte zugehört, wie ein untersetzter Mann, ein Italiener, im Sommer von seinem Balkon herunter mit einem Bekannten auf der Straße sprach, ungehemmt der eine von unten nach oben und der andere, im ärmellosen Unterleibchen, von oben nach unten. Wie viel der dort oben für seine Zweizimmerwohnung bezahle, darum ging es. Achthundertfünfzig, sagte der. Der unten fand das preiswert. Na, sagte der oben, magari, il bagno è sul pianerottolo, das Klo im Treppenhaus. Er wollte wohl andeuten, dass seine Achthundertfünfzig auch nicht geschenkt seien. Die große Stadt war hier wieder zum Dorf geworden.