Читать книгу Die Gärten der Medusa. Roman онлайн

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Und Wild wollte ihn wieder haben, wieder und wieder haben, den Anblick des Wassergesprudels, der hüpfenden Rinnsale, die die städtischen Angestellten jeden Morgen aus den im Boden versenkten Hydranten rauschen ließen, indem sie mit einem langen T-Eisen den Hahn im Boden aufdrehten und den Bach, mit Lumpen gelenkt und kanalisiert, durch die abschüssigen Straßen der Stadt plätschern ließen, wie zum Vergnügen und ohne dass man irgendwelchen Abfall auf dem Gequirl treiben sah, stundenlang, und manchmal lief das Wasser immer noch, wenn man am Nachmittag wieder vorbei kam.

Hemingway als sein Medium, sein Parisführer und Animator, warum nicht? Er wollte nun wirklich von seinem Stuhl aufstehen vor dem Café Delmas, wollte die Mouffetard unter die Füße nehmen, ihre Straße der Vergangenheit, den steilen Straßenschlauch hinunter, die Schicksalshalde.

Wild, im Berner Inselspital geboren, in der Elfenau in die Schule gegangen; Wild, als «Wild Bill Wild» Trompeter, später auch Flügelhorn bei den Marzili Ramblers, Wild, mit den zeitgerechten Bauhaus-Stirnfransen, eingeschlossen in diesem Bern und wie untergetaucht. Er hatte als Kind einen Kunststofftaucher an Schläuchen besessen, einer seiner gehüteten Schätze, den er an seinen dünnen Plastikröhrchen zu den Goldfischen im Aquarium hinab gelassen hatte, worauf von dort unten Bläschen aufstiegen. Von daher vielleicht seine lebenslange Erstickungsangst. Wild, angepflockt an einem Fluss, der diesen Namen nicht verdiente, da er nicht schiffbar war, die föhnvergrößerte Alpenkette auf der einen, den Faltenjura auf der andern Seite, hatte sich in Bern immer nur gefangen, mit tausend Fäden gefesselt gefühlt.

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