Читать книгу Ich bin ein Dieb. und andere Kriminalgeschichten онлайн
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«Falott? Erstochen?», fragte der Professor.
«Haben S’ keine Angst, Herr Professor», sagte Kreibig gemütlich. «Es g’schieht Ihnen nichts. Es sind noch andere Leute da, die froh sind, dass der Kussmaul hin ist. Es ist so mehr ein Privattriumph von mir, denn der Tote hat mir ein Rätsel aufgegeben, und ich hab’s gelöst. Er hat nämlich ganz deutlich den Namen seines Mörders verraten.»
«So? Wie denn?»
«Würfelzucker in der einen Hand, den Schachkönig in der andern.»
«Und?»
«Und Schwarz hat die Erwiderung zum Kieseritzky-Gambit gespielt.»
«Verzeihen S’ schon, Herr Kommissar, aber ich hab wirklich keine Zeit …»
«Sie sind doch der Herr Professor Zuckertort, Spezialarzt für Diabetiker …»
«Ja, und …?»
«Sie haben im vorigen Jahrhundert einen Namensvetter gehabt, der war ein berühmter Schachspieler, der hat auch Zuckertort geheißen. Und Sie werden zugeben, dass der selige Kussmaul (fragt sich zwar noch, ob er selig ist) den Namen nicht besser hätte andeuten können. Der König, der Meister, dessen Name mit Zucker anfängt … Und jetzt sagen Sie mir, warum Sie ihn umgebracht haben. Ich hab keinen Verhaftbefehl, ich bin sicher, Sie sind im Recht gewesen, die Sache wird niedergeschlagen. Aber gönnen Sie mir den Privattriumph?»