Читать книгу Ich bin ein Dieb. und andere Kriminalgeschichten онлайн
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Kreibig gab es auf … Er starrte auf den Toten. In der einen Hand der schwarze König, in der andern drei Stück Würfelzucker … War der Zucker das Wichtige oder der König? War der Hochroitzpointner im Recht, der jetzt hingegangen war, den Engländer Swift zu suchen, um ihn zu arretieren? Den Swift, der ebenfalls ein Diabetiker war? «Kussmaul», dachte der Kommissar Kreibig, der es unter der Monarchie sicher zum Hofrat gebracht hätte und der auch aussah wie ein solcher, kein Wunder, dass ihn alle Leute so titulierten – mein Gott, ja, sogar unter der Republik – «Kussmaul», dachte Kreibig, «dein Tod ist zwar die trostloseste, undankbarste Affäre par excellence, aber du scheinst doch das Bedürfnis gefühlt zu haben, uns ein kleines Bilderrätsel aufzugeben. Dafür sollte man dir dankbar sein. Mein Gott, das Leben ist langweilig genug. Was hat es für einen Wert, deinen Mörder zu suchen, Kussmaul, es wird dich niemand vermissen, nicht einmal deine ‹Freunderln›, wie der Pospischil so schön sagt. Du hast nicht viel Gutes getan in deinem Leben, das sieht man deiner Visage an, Leute betrogen, Frauen verführt, ich will Gift drauf nehmen, dass du ein Erpresser bist, du bist ein Aasgeier, Kussmaul, und doch muss ich deinen Mörder suchen. Was willst du, Pflicht ist Pflicht, und wir sind es halt so gewöhnt. Und dann, wenn ich dein kleines Rätsel mit dem ‹König Zucker› nicht löse, lachst du mich vielleicht noch aus, drüben, wo du jetzt weiter herumvagierst, wie hier auf dieser Welt …»