Читать книгу Ich bin ein Dieb. und andere Kriminalgeschichten онлайн

17 страница из 18

«Warum ich das Schwein abgestochen hab? Warum?» Das Gesicht über dem weißen Bart wurde feuerrot. «Weil mir der Falott statt Insulin Brunnenwasser geliefert hat und weil mir zwei schwere Fälle fast an Sepsis zugrunde gegangen wären.»

«Ja so», sagte der Kommissar Kreibig, «Brunnenwasser statt Insulin …», und er empfahl sich.

Denn Insulin ist ja das einzige halbwegs sicher wirkende Mittel bei schweren Fällen von Zuckerkrankheit.

Vor dem Schild des Arztes blieb Kreibig noch einen Augenblick stehen, las es murmelnd für sich. Es stand da:

Prof. Dr. Regis Zuckertort

Spezialist für Stoffwechselkrankheiten

«Auch noch ‹Regis›, Genitiv von Rex, und im Gymnasium hab ich gelernt, dass Rex König heißt. Wirklich des Guten zu viel.»

Kommissar Kreibig zog kopfschüttelnd seine schadhaften Glacéhandschuhe an, trat auf die Straße und spannte seinen Regenschirm auf, weil es ganz sanft regnete. Er verschwand im Straßengetümmel, während ihm aus einem Fenster im ersten Stock ein weißbärtiger Herr nachsah, der vielleicht zum ersten Mal in seiner langen medizinischen Laufbahn es für nötig fand, über ein psychologisches Problem nachzugrübeln.

Правообладателям