Читать книгу Die illegale Pfarrerin. Das Leben von Greti Caprez-Roffler 1906 - 1994 онлайн

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Anfang Oktober Reise, Ende Oktober Examen.

Dann würde ich November, Dezember und Januar bei Euch sein und bei Dir mein Kind bekommen, mit Annas Schwester. Ende ­Februar würde ich dann reisen. Das Kind muss man dann vorher nur tüchtig wiegen, damit ihm die Meerfahrt gefällt, als fort­währendes Wiegen er­scheint.37

Mutter: Es ist dann eben noch sehr die Frage, ob’s dann grad so eintrifft, wie Du rechnest. (…) Ich hatte auch schreckliche Sehnsucht nach einem Pöpsli. (…) Trotzdem ging es bis in den November hinein, bis ich empfing. Wenn es nun bei euch auch so geht, macht’s Euch eben einen Strich durch die Rechnung.38

Greti: Du solltest mir nun auch schreiben, wie man dran ist, wenn man im sechsten Monat ein Kind erwartet, ob es ausgeschlossen ist, dann ein Theologieschlussexamen zu machen. Ich denke doch nicht. Unsere Frauen müssen im sechsten Monat noch heuen etc. Schreibe mir, liebes Mami, wie dies ist. Sag es aber niemandem. Und verbrenne meinen Brief.39

Mutter: Wenn Du nicht mehr Beschwerden hast als ich während der ­Erwartung (das Wort «schwanger» mag ich nicht ausstehen, trotzdem es der gewöhnliche Ausdruck der Ärzte ist, weil es mir so roh und ordinär vorkommt), wird es Dich gar nicht hemmen. (…) Aber Du könntest die Geschichte auch umkehren. Du machst das Examen nach der Geburt. Nur müsstest Du (…) das Kleine mitnehmen, um es in den Pausen stillen zu können. Ich oder ein anderes von uns könnten ja mit nach Zürich kommen um zum Kleinen zu sehen. (…) Das wäre sicher gescheiter; meinst nicht auch?40

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