Читать книгу Spurlos. Andrea Stamms zweiter Fall онлайн

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Es blieb alles übrig. Er mochte nicht einmal eine Tasse Kaffee, er musste so schnell wie möglich aus dieser Wohnung verschwinden. Den Schlüssel warf er in den Briefkasten.

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Sie fand keinen Schlaf. Zählte die Glockenschläge vom Turm, die Viertelstunden, dann die Stundenschläge. Sie erinnerte sich, was Anita im Spital gesagt hatte: Da ist nur … der Glockenturm … Was hatte sie gemeint? Vielleicht hatte sie der Klang der Glocke oft um den Schlaf gebracht. Es gab Gerichtsurteile, die Kirchen- und Kuhglocken zum Schweigen brachten, weil sie die Anwohner störten.

Andrea drehte sich gegen die Wand, hörte leises Knacken und Knistern im Gebälk. Das Holz dehnte sich, spürte die Wärme und das neue Leben im Haus, die Holzwürmer nagten unentwegt. Es war ihre erste Nacht in der «Alpenrose». Sie hatte sich notdürftig eingerichtet, den Futon im hellsten Zimmer auf dem Boden ausgerollt, Nägel ins Täfer geschlagen für die Kleider, als ob sie sich nur vorübergehend hier aufhalten würde. Noch immer Nomadin. Der Gedanke, ein Haus zu besitzen, dieses uralte behäbige Haus, war ihr noch fremd. So ein Haus besitzt man nie wirklich, hatte Reto Kocher gesagt. Das Haus war hundert Jahre vor dir da und es wird hundert Jahre nach dir noch stehen. Du bist nur Gast, auch wenn du im Grundbuch als Besitzerin eingetragen bist. Vor dem Einzug hatte sich Andrea fast gefürchtet, obwohl das Haus gekauft und bezahlt war. Aus der abstrakten Zahl der Erbschaft war etwas Reales geworden.

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