Читать книгу "Wenn Du absolut nach Amerika willst, so gehe in Gottesnamen!". Erinnerungen an den California Trail, John A. Sutter und den Goldrausch 1846-1849 онлайн

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Zurück in Galena – es war inzwischen Ende Juli geworden –, arbeitete Lienhard einige Wochen bei einem württembergischen Schlosser namens Mack, der mit einer Schweizerin verheiratet war. Lienhards eindrücklichstes Erlebnis in dieser Zeit war eine mehrtägige Fussreise von Galena nach Guttenberg146, die er im Auftrag seines Meisters unternahm. Dessen Schwager hatte sich dort eine Parzelle schönes Regierungsland gekauft, und Mack beabsichtigte, es ihm gleichzutun, weshalb er Lienhard beauftragte, sich das noch käufliche Land für ihn anzusehen und ihm dann Bericht zu erstatten. Die Strecke von rund fünfundsechzig Meilen (105 km) nach Guttenberg wollte Lienhard entlang dem linken, den Rückweg nach Galena entlang dem rechten Flussufer zurücklegen. Unterwegs stellte er bald fest, dass keine eindeutige Route nach Guttenberg existierte, und sein Vorankommen wurde in der Folge zu einem sehr beschwerlichen Abenteuer. Über weite Strecken waren weder Weg noch Strasse vorhanden, und wenn es welche gab, fand sich bei Verzweigungen selten jemand in der Nähe, den er hätte um Rat fragen können. Er verirrte sich deshalb mehrmals und machte lange Umwege durch unwirtliche Gegenden, bis er sich endlich daran erinnerte, dass er einen Kompass in der Tasche trug. Zwar konnte er nun einigermassen die Richtung einhalten, doch das tagelange Gehen über Stock und Stein in der Sommerhitze war mit grossen Strapazen verbunden. Die Füsse schmerzten ihn, er zerriss seine Hosen samt Hosenträger, verlor seine Jacke, stürzte einmal beinahe über einen hohen Uferfelsen und erreichte sein Ziel erschöpft und mit völlig verschmutzten Kleidern erst am dritten Tag um die Mittagszeit.

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