Читать книгу "Wenn Du absolut nach Amerika willst, so gehe in Gottesnamen!". Erinnerungen an den California Trail, John A. Sutter und den Goldrausch 1846-1849 онлайн

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Für Kaspar Lienhard war es selbstverständlich, dass seine drei Söhne Bauern würden. Für seine Frau und Kinder blieb dies nicht ohne Folgen: «Da mein Vater trotz seinem Zeitunglesen denselben Grundsätzen wie die meisten übrigen Bauersleute huldigte, nämlich: ‹Bleibe im Lande und nähre dich Redlich!›, so meinte er, dass seine Söhne ganz Dasselbe Leben treiben müssten, wie er, sein Vater und sein Grossvater es getrieben, und so glaubte er sich verpflichtet, so viel Land zu kaufen, dass jeder von uns die Bauerei auf ähnliche weise wie er betreiben sollte. Da er aber dieses viele Land nicht alles bezahlen konnte, musste er sich in Schulden einlassen, und nun gab es erst recht alle Hände voll Arbeit.»11 Während der grosse Bruder auf dem Hof zupackte, wie der Vater es von ihm erwartete, entwickelte sich Heinrich schon früh in eine andere Richtung. Er hütete ungern Kühe, liess sich vom älteren Bruder nur widerwillig Befehle erteilen und nahm auch die ihm vom Vater verordneten Arbeiten in Feld und Stall ohne grosse Begeisterung an die Hand. Er war ein neugieriges Kind und ging gerne zur Schule, wo sich schon bald andere Interessen und Begabungen bemerkbar machten. Kaspar Lienhard beobachtete diese frühen Anzeichen von Unabhängigkeit mit Argwohn und war offensichtlich entschlossen, auch Heinrich zum Bauern zu erziehen – wenn möglich durch Arbeit, wenn nötig durch Strafen.

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