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Da war er, an der Front des Umzugs, blockiert durch ei­ne lange Reihe vermummter Polizisten mit Schlagstöcken und großen Kautschukpistolen. Hinter dieser Front standen Trup­pen in den benachbarten Straßen bereit, hockten in den vergitterten Lieferwagen, kamen aus anderen Quartieren heranmarschiert, bereit, den Abszess aufzustechen, die Fangarme dieses Monsters der unbotmäßigen Jugend abzuschneiden.

Hinter Leo war die Menschenmasse weiter angewachsen. Der zunehmende Druck verringerte den Raum zwischen den Leuten, drängte Leo gegen die Polizisten, ließ ihn den Atem dieser schweigenden, stoischen Männer in ihren Rüstungen spüren, junge Männer, kaum älter als er selbst.

Eingezwängt zwischen Demonstranten und Polizisten musste er die Kraft der Masse in sich gespürt haben, die Wut, die auch die seine war, die Schreie der Empörung, seine Empörung. Ich stelle ihn mir glücklich vor in diesem Augenblick, glücklich wie er es wohl noch selten gewesen war in seinem kurzen, neunzehnjährigen Leben. Bestimmt hatte er ein Gefühl der Befriedigung empfunden, als er den Druck all der Leute hinter sich spürte, die ihre Ängste und nutzlos gewordenen Werte über Bord geworfen hatten, all die kleinen Privilegien und Gewohnheiten, seine Mitstreiter, die die Dinge wieder in die eigenen Hände und die Wörter in den eigenen Mund nahmen.

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