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«Sie sind Schauspielerin?»

«Nein, ich nicht. Ich habe für ihr Theater ein Stück geschrieben. – Aber bevor Sie mir alle meine Geheimnisse entlocken, darf ich vielleicht Ihren Namen erfahren?»

Er lachte entschuldigend und sagte:

«Mettler, Jürg Mettler.»

Er zögerte und kam über die paar Silben nicht hinaus. Was konnte einer von sich sagen, der weder Titel noch Beruf hatte und ohne Arbeit war. Fast wünschte er sich, noch bei der Polizei zu sein. – «Kommissar Mettler, Kriminalpolizei Zürich.» – Das hätte immerhin zur ihrer tiefen Stimme gepasst.

Zum Glück kam der Kellner mit den Speisekarten. Er empfahl ihnen ein Nudelgericht und brachte eine Flasche Zweigelt, einen österreichischen Rotwein, zu dem Mettler sich überreden ließ, obwohl er sich vorgenommen hatte, keinen Alkohol zu trinken.

Am Zweiertisch ihnen schräg gegenüber nahmen zwei weitere Gäste aus dem Schlafwagen Platz, der Sikh und seine Begleiterin. Er hatte sie für ein Paar gehalten, nun war er sich nicht mehr sicher. Auf jeden Fall besaß die Frau die größere Reiseerfahrung, sie betreute ihn. Sie fragte den Kellner nach einer Speisekarte in englischer Sprache, sie bestellte die Getränke, sie schaute sich neugierig nach allen Seiten um, und sie nickte Frau Strauß zu, als seien sie alte Bekannte. Der Mann schwieg und lächelte oder fummelte an seinem Turban, der nicht richtig zu sitzen schien.

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