Читать книгу Wiener Walzer. Mord im Euronight 467 онлайн

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Vieles verstand sie allerdings nicht, und den Faden hatte sie längst verloren. Einmal wohnte er am Meer, dann in der Hauptstadt, oder im Urwald, bald besaß er ein Hotel, dann gehörte es seiner Frau; schließlich hätte sie nicht einmal mehr sagen können, in welchem Land der Mann denn nun gelebt hatte. Doch wenn er seine Rede unterbrach und sie fragte, ob er sie mit seiner Geschichte nicht langweile, schüttelte sie den Kopf und bat ihn, zu Ende zu erzählen. Alles war besser, als zurück ins Abteil zu ihrem Hund zu müssen.

Vor Buchs leerte sich der Speisewagen. Offensichtlich glaubten viele, sie müssten während der Grenzkontrollen in der Nähe ihres Gepäcks sein. Dann stand der Zug an die zehn Minuten. Die Schweizer Lokomotive wurde ausgewechselt. Vor den Fenstern schlenderte ein Bahnbeamter vorbei, der mit einer Eisenstange gegen die Räder schlug.

Die theatralischen Schilderungen Schorschis kamen ihr nun, da die Geräusche des Zuges ihr Gespräch nicht mehr übertönten, etwas aufdringlich vor. Kam hinzu, dass der Mann in der roten Jacke wieder in den Speisewagen kam und sich an einen Tisch in ihrer Nähe setzte. Viel zu laut bestellte er sich einen «Bündnerteller». Vielleicht hatte er noch das Dröhnen des Zuges im Ohr, doch das störte sie nicht, schlimmer war, dass er, während er auf sein Trockenfleisch wartete, Lust auf ein Schwätzchen zu bekommen schien. Auf jeden Fall sah sie ihm an, wie er die Ohren spitzte und ihr Gespräch belauschte.

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