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Der Matrone hat sie sofort erklärt, ihre Finger vertrügen nicht den ganzen Tag Waschwasser, sie brauche sie noch zum Klavierspielen. Der Drache hat sich nur über sie lustig gemacht und ihre Künstlersorgen mit einem dreckigen Lachen quittiert. Ein Sammellager sei kein Konservatorium. Eine junge, zwanzigjährige Japanerin, die nicht mal die amerikanische Staatsbürgerschaft besitze, könne jederzeit für eine Spionin gehalten werden und vor dem Hinrichtungskommando landen. Kapiert? Die Mädchen, mit denen sie das Zelt teilt, haben in den Hügelstraßen von San Francisco gewohnt. Manche haben als Kellnerinnen gearbeitet, andere sind auf den Strich gegangen. Ihr Englisch ist so ordinär, dass es Fumika erröten lässt.

In den anderen Zelten richten sich Familien wie für ein verlängertes Picknick ein. Aus Brettern und Kisten zimmern sie sich Möbel zusammen. Zum Essen setzen Eltern und Kinder sich an einen wackeligen Tisch. Ab und zu reichen ihnen frühere Nachbarn einen Sack Reis oder Gemüse über den Stacheldrahtzaun. Die Wärter lassen es geschehen. Fumika beneidet die kleinen Kinder, die nicht zum Englischreden gezwungen werden. Diesen Verstoß gegen die Vorschriften erlauben sogar die uniformierten Lageraufseher, die mit ihrem Schlagstock unterm Arm zwischen den Zelten umherstreifen.

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