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Von Tag zu Tag wird der Herbsthimmel grauer, die Kälte schneidender. Federwolkenbänder, von den Höhenwinden in die Länge gezogen, treiben vom Ozean herüber, verweben sich immer dichter, bis sie eine milchige Decke bilden, die den Tag bis zum Abend in fahles Licht taucht. In den ungeheizten Ställen fehlt die Wärme der Pferde. Anfang Dezember entdeckt Fumika endlich ihren Namen auf der Liste der Abreisekandidaten des nächsten Tages. Zum letzten Mal wird sie ins Ermittlungsbüro gerufen, nimmt dort ihre Partituren entgegen, die wie Kriegsarchive aufbewahrt wurden. Auch den ersten Brief ihres Verlobten gibt man ihr. Und einen zweiten, der unterdessen eingetroffen ist.

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Zweiter Brief

Nagasaki, den 2. Oktober 1942

Sehr verehrtes Fräulein Fumika,

meine liebe, teure Verlobte!

Ihre Mutter hat die meine davon unterrichtet, dass Ihnen das gleiche entsetzliche Schicksal widerfahren ist wie unseren 130 000 einstigen Landsleuten, die heute in den Vereinigten Staaten von Amerika leben. Ich habe Seine Majestät unseren Kaiser im Radio gegen diesen Affront protestieren hören. Dürfte ich meinen persönlichen Angelegenheiten, also Ihnen, mehr als nur eine halbe Stunde täglich widmen, würde ich mir gewiss größte Sorgen machen. Aber ich habe mit der Wartung unserer Flugzeuge solchen Ärger, dass sie mich zum Glück von morgens bis abends und teilweise auch nachts in Anspruch nimmt. Wegen des Pazifikkrieges herrscht Benzinmangel, weshalb wir eigene Treibstoffmischungen herstellen müssen, die leider nicht immer gelingen. Schlimm wird es, wenn nach einem Sturzflug, bei dem der Flugzeugmotor abgestellt wird, dieser nicht mehr anspringt. Kürzlich sind zwei meiner Kameraden nach dem Durchfliegen einer Wolke abgestürzt. Wegen einer verstopften Düse.

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