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Wenn sie die Augen schließt, ist sie im Hafen von Nagasaki. Neben dem Fukusai-ji-Tempel ein am Kai vor Anker liegender Flugzeugträger, die Reihe der Giebeldächer, die verschiedenen Ebenen des Parks, in dem Tante Yu ihr die Namen der Bäume und der in bläulicher Ferne liegenden, verschwommenen Berge beigebracht hat. Sie hört das Plätschern der Wellen, in denen die in der Morgendämmerung heimgekehrten Fischerboote hin und her schaukeln. Die Luft riecht nach Gischt. Und auf der Zunge liegt der Geschmack von rohem Seeigel.
Das Knarren einer Bodenplanke im Waggon versetzt sie zurück nach Hause. Sie ist wieder in dem Zimmer in Nagasaki, in dem sie allabendlich ihre Tatami ausrollt. Die papierbespannten Schiebewände gleiten schabend durch ihre Führungsschienen. Jetzt taucht eine noch ältere Erinnerung auf, aus dem hübschen Haus in Osaka, in dem sie vor dem Erdbeben geboren wurde. Ihre Mutter singt ihr ein Wiegenlied. Ihr erschöpfter Vater schnarcht schon. Er ist für den großen Tempel verantwortlich und muss daher immer sehr früh aufstehen.