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Auf dem Waggonboden sitzend, streckt Fumika einen Finger nach dem anderen aus. Dann in der umgekehrten Reihenfolge. Die Fingerglieder lockern. Der Anschlag ist alles. Dann kommt der Rhythmus, im Dienst der Gefühle. Ihre Finger laufen über eingebildete Tasten. Eine Hand springt über die andere, erstürmt die hohen Töne, läuft über die weißen Tasten zurück, wirft sich auf zwei schwarze, schlägt einen Akkord an, hält gemeinsam mit der anderen Hand inne. So würde der zweite Satz enden, den das kleine Genie zum ersten Mal gespielt hat, als es sein Vater Leopold am Hof eines griesgrämigen Königs dem Publikum präsentierte. Sie stellt sich vor, wie der erste Wolfgang seine Darbietung mit einer Verbeugung abschließt, während hübsche Fürstinnen zu ihm eilen, um ihm über die Wangen zu streichen.

In einer Kurve fährt der Zug wieder an. Am immer blauer werdenden Himmel zieht sich, vom Fenster eingerahmt, der Dampf der Lokomotive in die Länge. Weil die Luft trocken ist, sagt der alte Herr. Es gibt für alles eine Erklärung, das Blau am Firmament ist kein Wunder. An der Brust einer Nachbarin hat ein Säugling seine Milch ausgespuckt. Fumika singt ihm leise ein Wiegenlied. In dem Alter verstehen Kinder noch kein Englisch.

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