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Ein dicker, verschwitzter Koch führt andere Gründe an. Er glaubt zu wissen, dass Hitler mit den Sowjets vereinbart hat, Japan zu umzingeln. Man werde die Auslandsjapaner als menschliche Schutzschilde benutzen, um eine Invasion der Vereinigten Staaten von Amerika durch Japan zu verhindern. Jemand sagt:

«Glauben Sie wirklich, das interessiert uns?»

«Treiben Sie lieber irgendwo Wasser auf.»

«Oder Musik.»

«Legen Sie uns eine Platte von Wolfgang auf.»

«He, Kleine, du bist doch Musikerin.»

«Ich habe in Berkeley Klavier studiert.»

«Gegen den Krieg ist dein Mozart nicht der Rede wert.»

Fumika protestiert. Diese Leute haben ja keine Ahnung von ihrem Wolfgang. Es würde reichen, wenn jeder sich von einer Sonate für Pianoforte und Violine wiegen ließe. Die Ereignisse in der Welt würden zu bloßen Zwischenfällen schrumpfen. Die Essenz des Lebens liegt ganz und gar im mittleren Adagio. Der dicke Koch kichert albern. Fumika schweigt, sie weiß, dass sie recht hat.

Was sie an der Musik so liebt: Musik benötigt keine Worte, um Gefühle auszulösen. Man weint, ohne dass Mozart irgendwelche Geschichten von verlassenen Kindern zu erzählen bräuchte. Man lächelt, auch wenn es gar kein Happy End gibt. Alles geschieht jenseits von Worten und ihrer Bedeutung. Manchmal gibt der Komponist seinen Melodien einen Titel. Im Nachhinein, nur damit man darüber reden kann, nicht weil es da eine Geschichte gäbe, die man kennen müsste, um die Musik zu begreifen. Wenn er die Partitur mit Ah, vous dirai-je, maman überschreibt, kann Fumika sich auch Ah, vous dirai-je, papa vorstellen. Es funktioniert genauso, es tröstet einen. Noch mehr sogar. Der dicke Koch bittet um Stille im Namen derer, die sich ausruhen wollen. Als wäre einer der Evakuierten schuld an den quietschenden Bremsen.

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