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Die japanischen Stipendiatinnen führen ein anderes Leben als die übrigen Studentinnen. Die Bälle am Wochenende dürfen sie nicht besuchen. Im Wohnheim stehen ihnen pro Stockwerk nur zwei statt acht Duschen zur Verfügung. Im Orchester des Konservatoriums nehmen sie nur an den Proben teil. Seit letztem Dezember herrscht Auftrittsverbot.

Fumika zeigt Shizuko das Foto ihres Verlobten aus Nagasaki, den ihre Mutter und Tante Yu für sie ausgesucht haben. Sie möchte Shizukos Meinung hören. Das Foto zeigt einen würdevoll aussehenden jungen Mann in der weißen Ausgehuniform der Unteroffiziere der japanischen Luftwaffe. Shizuko, flüsternd:

«Ich finde, er hätte lächeln können.»

«Lächeln auf dem Foto? Das ist was für Amerikaner.»

«Nein, er sollte für dich lächeln, Fumika.»

«Ein Soldat hat nicht zu lächeln.»

«Liebst du ihn?»

«Nein, Wolfgang mag ich lieber.»

«Aber Herrn Tsutsui wirst du heiraten.»

Das fängt ja gut an. Alles ist schon arrangiert. Dabei mag Fumika in Wahrheit einen anderen lieber. Wolfgang, der zweite dieses Namens, ist viel größer als Mozart und nicht so zierlich. Der Geiger heißt Wolfgang Steinamhirsch. Fumika hat herausgefunden, was der deutsche Name bedeutet. Kann man einen laufenden Hirsch mit einem einzigen Stein aufhalten?

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