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Anfangs dachte Fumika, er habe sie nicht bemerkt. Bis er sie eines Tages bat, ihn bei seinem Diplomkonzert zu begleiten. Welche Ehre! Er kommt aus der Schweiz, aus La Chaux-de-Fonds, war in Stockholm und dann in Berkeley. Bevor er die Geige abstützt, legt er sich immer ein weißes Tuch über die Schulter. Wenn er spielt, hält Fumika den Atem an, und manchmal verkneift sie sich eine Träne. Jetzt, wo er nach Chicago gezogen ist, sollte sie weniger an ihn denken. Er hat seine Tage im Labor für Teilchenphysik verbracht. Angeblich hat er dort etwas berechnet, das man nicht sieht. Ein bisschen wie in der Musik. Die hat auch noch niemand gesehen. Aber gespielt. Für ihn eine Nebenbeschäftigung. Na dann, leb wohl, Wolfgang.

«Ihr seht euch bestimmt wieder», sagt Shizuko. «In der Zwischenzeit könntest du einen anderen kennenlernen. Ich stell dir mal einen vor, der sehr gut küsst, mit der Zunge …»

Sie gehen bei der Hausmeisterin ihres Wohnheims vorbei, wo ein Fahrrad für sie bereitsteht. Eins für zwei. Badeanzüge und Handtücher verstauen sie im Lenkradkorb. Fumika setzt sich im Damensitz auf den Gepäckträger. Gemächlich radelt Shizuko die Telegraph Avenue entlang. Eine Brise fährt ihnen unter die roten Röcke und ins Haar. Fumikas Haar ist mittellang und mit dem Onduliereisen gewellt, Shizuko hat ihres zur Seite gekämmt und den Pony mit einer Klammer festgesteckt. Beide tragen ein helles Kopftuch darüber, Konservatoriumstracht.

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