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Im Schwimmbad ist kein einziger Badegast zu sehen. Das Becken ist leer. Nicht eine Welle im Wasser. Was ist los? Was hat das zu bedeuten? Über die Schranke hinweg halten sie Ausschau. Der Aufseher, der normalerweise ein Fünfcentstück dafür verlangt, dass er am Drehkreuz die Sperre löst, hat seinen Posten verlassen.

Eine mit einem großen Plakat überzogene, vom Kleister noch feuchte Tafel versperrt den Durchgang. Mehrere junge Frauen stehen schweigend davor und lesen. «Anweisungen an alle Personen mit japanischen Vorfahren.» Fumika liest den Text laut und fröhlich vor, als sei es ein Brief ihres Verlobten. Aber hier geht es um etwas ganz anderes. Nicht nur ist das Schwimmbad geschlossen, die Badegäste werden ernsthaft ermahnt:

«Alle Bürger japanischer Abstammung mit oder ohne amerikanische Staatsbürgerschaft, die sich noch auf amerikanischem Territorium aufhalten, werden aufgefordert, sich zwischen morgen, Freitag, 8 Uhr, und übermorgen, Samstag, 17 Uhr, in einem Sammelzentrum einzufinden. Folgendes ist mitzubringen: Laken und Decken (keine Matratzen), Toilettenartikel, Kleidung zum Wechseln, Messer, Gabeln, Löffel, Teller, Schalen sowie unentbehrliche persönliche Habe. Jeder Gegenstand wird verpackt und erhält ein Etikett mit dem Namen und der von den Behörden vergebenen Registriernummer.

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