Читать книгу Settembrini. Leben und Meinungen онлайн

4 страница из 39

Um all die Steine zu vertreiben, legte er sich im Kopf ein Buch zurecht, welches er seinem Freund Thomas Morus widmen und dem er den Titel «Lob der Torheit» geben würde. Schließlich erreichte er auf seinem Gaul Rheinwald und Schams, ließ erleichtert die Viamala hinter sich. Im schönen Domleschg mit seinen Burgen und Schlössern muss er einem imperialen Jagdtross begegnet sein und widmet diesen Narren, «denen die Jagd alles bedeutet», einige Zeilen. Erasmus schreibt lateinisch, denn noch ist Latein die Sprache des Geistes. Aber bereits 1534 wird diese Schrift in die heutige Sprache des Geistes übersetzt:

«Dahin» – zu den Narren – «gehören auch die, denen das höchste die Jagd ist, und die behaupten, es tue ihnen unglaublich wohl, wenn jenes abscheuliche Tuten der Hörner und das Geheul der Meute losgeht – ich glaube, wenn sie den Kot ihrer Hunde riechen, duftet es in ihren Nasen nach Zimt. Und welcher Genuss, das Wild auszuweiden! Ochsen und Hämmel darf die Plebs ausnehmen, aber Wild zerlegen nur der Edelmann. Mit entblößtem Haupt, gebeugtem Knie, in der Hand das diesem Dienste geweihte Messer – um Gotteswillen kein anderes! – beginnt er, mit bestimmten Gesten bestimmte Teile in bestimmter Folge feierlich zu zerlegen. (...) Wem erst noch vergönnt war, das Wildpret verspeisen zu helfen, bildet sich gar ein, er habe an Adel beträchtlich zugenommen.»

Правообладателям