Читать книгу Reden wir über das Sterben. Vermächtnis einer Ärztin und Patientin онлайн
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Als krebskranke Ärztin, die in den letzten zwei Jahren dreimal knapp dem Tode entkommen ist und sehr von den Segnungen der modernen Medizin profitiert hat, glaube ich, dass ich etwas zu sagen habe. Ich habe auch die Freiheit zu sagen, was ich denke, Themen zur Diskussion zu stellen, bei denen sonst meine Hände vor lauter Rücksichtnahme gebunden wären. Ich möchte unbekanntere Informationen und besondere Erzählungen mitteilen, die das Interesse für die Fragen am Lebensende belohnen. Das Feld ist groß. Das Feld ist sehr komplex. Das Feld ist umstritten. Die Kost ist zum Teil schwer verdaulich. Aber ich mute sie Ihnen zu. Denn nur wer informiert ist und eine Ahnung hat, was ihn erwarten könnte, wer sich seiner individuellen Wertvorstellungen und Bedürfnisse bewusst ist, kann qualifiziert Stellung beziehen und Einfluss nehmen. Wenn ich in dieser Schrift ein Plädoyer halte gegen unsinnige Therapien am Lebensende, so will ich nicht missverstanden werden. Es geht mir um Therapien, die unter Umständen das Leben und gleichzeitig das Leiden verlängern und dem Patienten schaden. Therapien, die den Menschen um einen guten Tod betrügen.