Читать книгу Reden wir über das Sterben. Vermächtnis einer Ärztin und Patientin онлайн

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Was meine eigene Krankheitserfahrung angeht, eine kurze Zusammenfassung: 1988, mit 37 Jahren, wurde bei mir auf einer Seite Brustkrebs diagnostiziert. Meine ältere Schwester hatte auch im Alter von 37 Jahren Brustkrebs. Unsere Mutter ist schließlich an Brustkrebs gestorben. Mit dem Verdacht auf eine genetische Veranlagung für diesen Krebs habe ich mich entgegen dem Rat meiner Ärzte für eine beidseitige Brustamputation (Mastektomie) entschieden, weil die Brüste für mich Zeitbomben waren. Damals konnte es noch nicht nachgewiesen werden, aber ich vermutete bereits, dass der Krebs aufgrund einer Genmutation entstanden war. Ich bin heute überzeugt, dass ich mir mit dieser Entscheidung mein Leben gerettet habe. Mir war die größtmögliche Sicherheit wichtiger, als einen Busen zu haben. Meine Ärzte hatten extreme Mühe mit meiner Entscheidung, und wäre ich nicht selbst Ärztin gewesen, ich glaube, sie hätten mich für verrückt erklärt. Immerhin prophezeiten sie mir, dass meine Ehe in Brüche gehen wür­de. Eine weitere Entscheidung war für meine Ärzte völlig unnachvollziehbar: Ich wollte damals die Haare nicht verlie­ren. Und dies, obwohl ich sehr wohl wusste, dass sie wieder nachwachsen würden. So habe ich eine Chemotherapiekombination gewählt, bei der ich die Haare nicht verlor.

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