Читать книгу Reden wir über das Sterben. Vermächtnis einer Ärztin und Patientin онлайн

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Als Internistin, die mit einem Master of Health Administration (M.H.A.) der Universität Bern das Terrain der klassischen Inneren Medizin längst verlassen hatte, habe ich mich doch wieder der klinischen Medizin zugewandt, nachdem ich mich über Jahre zur Psychosomatikerin, ­Psychotherapeutin und Psychoonkologin weitergebildet hatte. Die letzten Berufsjahre führte ich eine volle psychotherapeutische Praxis mit Schwerpunkt Psychosomatik, Psychoonkologie und Sozialpsychiatrie.

Als bei mir Brustkrebs diagnostiziert wurde, war ich überzeugt: Das Kapitel Kinder ist ein für alle Mal abgeschlossen. Mein Mann stand hinter mir. Ihm war es wichtig, dass ich überlebe. Als ich vierzig Jahre alt war, sagte ich mir, es sei sehr unwahrscheinlich, in diesem Alter und nach einer Chemotherapie schwanger zu werden. Wir beschlossen, mit Verhütung aufzuhören, und falls jemand sich dann an­­melde, sei das ein Menschenkind, das unbedingt kommen wolle. Und so kam Julian 1993 zur Welt. Wir erfreuten uns an diesem wunderbaren Kind. Ich lebte allerdings lange mit einem Schatten und der leisen Angst, ich würde mein Kind nicht lange begleiten können.

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