Читать книгу Reden wir über das Sterben. Vermächtnis einer Ärztin und Patientin онлайн

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2009 war ich erneut konfrontiert mit einer Krebsdia­gnose – ein Multiples Myelom, ein Knochenmarkkrebs, die­ses Mal sicherlich unheilbar. Meine Ärzte vermuteten, dass dieser Krebs eine Folge der vorangegangenen Chemothera­pien war. Alles hat seinen Preis. Und wiederum habe ich mich gegen die von allen Fachärzten empfohlene Hoch­­dosis-Chemotherapie und nachfolgende Transplantation von eigenen Stammzellen entschieden. Warum? Weil ich an­­gesichts meiner vielen überstandenen Erkrankungen und Chemotherapien ohnehin eine Ausnahme darstellte und nicht durch diese Hölle gehen wollte. Ich befürchtete auch, aufgrund meines als Folge der Brustamputation be­­ste­­henden Lymphödems1 am linken Arm und mehrerer knapp überlebter Blutvergiftungen (Sepsis) bereits die erste Hürde nicht zu überleben: Die drei Wochen ohne Immunabwehr nach der Hochdosis-Chemotherapie. Mir waren alle Aussichten auf ein möglicherweise längeres Leben keine überzeugenden Argumente, wenn es mir im aktuellen Moment nicht so schlecht ging und ich noch andere, weniger aggressive Optionen hatte. Optionen, die im Hinblick auf meine Lebenserwartung womöglich geringer einzuschätzen waren, aber eindeutig eine bessere Lebensqualität erwarten ließen. Das Motto: Lieber ein kürzeres Leben mit der bestmöglichen Lebensqualität, als durch die Hölle zu gehen in der wahrscheinlich falschen Hoffnung, ein bisschen länger zu leben.

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