Читать книгу Brief an meinen Sohn. Über die Liebe zu einem behinderten Kind онлайн

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An dem Abend lernte ich, zu mir selber zu schauen. Weil du sonst einen Vater hast, den es nicht gibt. Einen Vater, der Yorick nichts nützt, wenn er nur mehr ein Wrack ist. Ich wünsche dir, dass du zu dir zu schauen lernst. Dar­um schreibe ich dieses Buch. Für mich, für dich. Vielleicht für Yorick.

Ich wollte, dass dieses Buch lustiger wird.

Ist mir nicht gelungen.

Ich wollte, dass dieses Buch heiterer wird.

Ist mir nicht gelungen.

Ich nahm mir vor, keine Verbitterung zu zeigen, nicht zu böse zu sein.

Nicht gelungen.

Wehleidig hätte es auch nicht werden sollen.

Es ist geworden, was es geworden ist.

Deine Beine strecken sich. Es zieht dich zusammen. Alles zittert. Mit dieser plötz­lichen Wucht beginnt es. Diese Kraft. Kein Wunder, heisst es Blitz-Nick-Sa­laam-Syndrom.

Der Krampf packt dich mit Heftigkeit. Na, ihr Gaf­fer, nicht schlecht die Performance?! Und was schaut ihr so unbeholfen drein? Und warum so unglücklich? Reicht es denn nicht, dass eure Kinder ge­­sund sind? Was braucht es zur Zufriedenheit? Den Stolz, mit dem ich anders bin? Diese ausgegrenzte Aufgabe meistere? Nein, ich bin auch nicht zufrieden. Muss ich? Müssten Sie, Sie dort drüben, Mutter eines gesunden Kindes?

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