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Da haben sich zweie lieb, dachte sie, aber unter dieser freundlichen Feststellung stieg in ihr die ängstliche Frage auf, ob denn die Frau nicht Stella gewesen sei … und der Mann? Das war doch der junge Pfarrer! … Was soll denn daraus werden?, dachte sie beklommen.

Einige Zeit später sprang im unteren Dorf die große Glocke zum Glockenstuhl des Kirchturms hinaus. Zum Glück hatte sie niemanden erschlagen. Sie lag, beschädigt, vor dem Brunnen auf dem Kirchplatz. Es war fraglich, ob sie an ihren alten Ort würde verbracht werden können. Bis die Experten darüber entschieden hätten, konnte nur die kleine Glocke geläutet werden. Sie tönte hart, wie ein Armensünderglöcklein, man hörte sie bis ins obere Dorf hinauf.

Ein Unglück kommt selten allein. Bald darauf hieß es, der junge Herr Pfarrer vom unteren Dorf habe plötzlich nach Rom verreisen müssen und in seiner Kirche dürfe keine Messe gelesen werden, bis der Bischof sie neu geweiht habe. «Warum?», fragten die Kinder. Sie bekamen keine Antwort.

«Und was sich zweiet, dreiet sich», prophezeite Ermano, der die Gabe der Voraussicht besitzt. Eines Morgens hörte die Sciora im Nachbarhaus der Fiorina schreien. Es waren Schreie wie von einem Kind, das gezüchtigt wird. Sie horchte hin und hörte auch wirklich Schläge. Das befremdete sie, denn es war am Ort nicht Brauch, die Kinder zu schlagen, auch wohnte Fiorina ganz allein im Haus. So ging die Sciora hinüber, um zu sehen, was da vor sich gehe. Sie fand die alte Fiorina in ihrer Küche auf niederem Stuhl am Herd sitzen und Schreie ausstoßen, die mit ihrer sonstigen Stimme keine Ähnlichkeit hatten. Dazu schlug sie die Hände heftig zusammen und warf den Kopf nach hinten. Tränenströme liefen aus ihren Augen, das eine Augenlid war schon ganz verschwollen und verklebt und hing auf ihre Wange herunter. Er­schrocken fragte die Sciora, was los sei, warum sie klage. Die Alte wiederholte zwischen spitzigen Schreien ununterbrochen dieselben Worte.

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