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Dass nach unserer Ankunft ab und zu flüsternd über Sahar, meine Cousine, gesprochen wurde und sie nicht in unserem Haus erschien, hätte mir eigentlich klarmachen müssen, was der wahre Grund der Reise ins Dorf war. Sahar wusste, dass sie meine Braut werden sollte, der Tradition nach durfte sie unser Haus nicht mehr betreten bis zum Tag der Hochzeit. Ich tadelte mich, weil ich nicht wahrgenommen hatte, dass ich für eine, für meine Hochzeit ins Dorf mitgenommen worden war. Meine Eltern hatten, seit ich mich erinnern konnte, von meiner Hochzeit gesprochen, und von einer aufrichtigen und tüchtigen Schwiegertochter wie Sahar. Ich hatte mir aber ge­­dacht, dass es nicht so schnell gehen würde, und fest geglaubt, dass meine Eltern mich fragen würden, wenn es so weit wäre.

Ich stand regungslos da und zitterte am ganzen Körper. Mir war heiß, ich schwitzte, ich versuchte, meinen Schock den Jungen, die mich in der Dämmerung stumm und aufmerksam anschauten, nicht zu zeigen. Die Welt drehte sich um mich. Mir war noch nicht ganz bewusst, dass mein Le­­ben von nun an in einen schwarzen Schleier gehüllt sein würde. Ich dachte daran, sofort zu meinen Eltern zu gehen und ihnen ins Gesicht zu spucken. Da mir aber klar war, dass sie immer noch von den Gästen umlagert waren, blieb ich widerwillig bei den Freunden, die anfingen, im spärlichen Licht der Straßenlaterne Karten zu spielen.

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