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Als es ganz still wird, so still, dass die Gedanken zu laut werden, der Mund trocken, die Zunge schwer, verlasse ich die Wohnung.

Es ist noch zu früh, die Arbeit im Museum fängt erst in ein paar Stunden an. Der Mond sieht aus, wie ich ihn als Kind gezeichnet habe. Von der gepflasterten Straße sehe ich hoch in den dritten Stock, bemerke das Licht in der Wohnung hinter den Fenstern mit den vertrockneten ­Tomatensträuchern.

Es hat aufgehört zu regnen, und ich warte auf den Schnee. Der Brunnen ist zu hören, auf dem ein Löwe steht mit einem Speer. Das Wasser lässt sich fallen, es hat keine Wahl. Kerzen leuchten hinter anderen Fenstern, auch sie warten auf Weihnachten. Die meisten Fenster haben keine Vorhänge.

Hallo?, rufe ich leise durch die Laube, meine Stimme erklingt wie von weit her, sie zittert durch die Gassen.

Es antwortet niemand.

Die Gasse führt hinunter, sie macht einen kleinen ­Bogen nach links und mündet in eine größere Straße. Die Brücke ist mit Steinen gepflastert, unten fließt im Dunkeln der Fluss zäh wie Pech, die Laternen leuchten gelb.

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