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Einmal kreuzten sich unsere Wege, ich erinnere mich noch genau, wie Adam mich mitten auf der Straße an der Hand festhielt, Manuel zog mich weiter.
Wer war das?, wollte Manuel wissen.
Ich weiß nicht, sagte ich und schaute doch zurück.
Neben uns auf der Brücke hinterließ der Zug eine weiße Wolke, die sich zwischen den blattlosen Ästen auflöste. Die Ampel wechselte auf der Straße seine Farbe für niemand. Adam nahm einen Zug von der Zigarette und wirbelte mit dem Rauch die leichten Schneeflocken in der Luft. Es roch nach Urin, die große Bahnhofsuhr lief rückwärts oder blieb stehen. Auf der Steinbrücke setzten wir uns auf die Mauer.
Hast du Angst?, fragte ich.
Nein, sagte Adam.
Manuel wäre niemals auf die Mauer geklettert, auch betrunken nicht. Er konnte nicht einmal die Treppe des Münsters hochsteigen, ohne nach ein paar Metern wieder kehrtzumachen.
Adam ist Löwe, ich mochte Löwen nicht.
Er erzählte etwas von Herkules und dass in der jüdischen Mythologie der Löwe ein Symbol für den Messias sei, ich hörte seiner leisen Stimme zu. Schaute, wie sich sein Mund bewegte. Zeigte in den Himmel und sagte: