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Die Lichter der Stadt leuchten wie Glut in der Asche.

Wenn ich Schnaps getrunken hatte, fühlte sich der Wind auf dem Fahrrad weicher an, auch die Weite wirkte weiter, und die kleine Stadt wurde riesengroß. Ich konnte ­un­tertauchen zwischen unbekannten Menschen, deren Gesichter verschwammen. Sonst hatte ich Adleraugen, wie Manuel sagte, der kurzsichtig ist. Nicht einmal mit der Brille konnte er die Minuten auf der Anzeigetafel lesen. Wer zuerst erkannte, wann der nächste Bus fuhr, hatte gewonnen. Er brauchte meist sieben Schritte mehr. Manuel wollte sich die Brille nicht korrigieren lassen, fürchtete, danach noch schlechter zu sehen, die Augen könnten sich an die Korrektur gewöhnen und würden sich nicht mehr anstrengen. Manchmal ging er ohne Brille aus dem Haus, und ich zog ihn an der Hand hinter mir her. Beim belebten Eckcafé grüßte er, aus Angst unfreundlich zu wirken, in die verschwommene Menschenmenge. Irgendwer winke immer zurück.

Das violette Fahrrad stellte ich nach Mitternacht vor dem Museum ab, ging über den großen Parkplatz vor der ehemaligen Reitschule in das kleine Theater, wo ich Nikola in der tanzenden Menge suchte, Manuel blieb zu Hause, er kam vom Weihnachtsessen bei seinen Eltern.

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