Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

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In der Stadt herrscht reges Treiben. Jeder, der kann, macht seine Einkäufe und geschäftlichen Besorgungen am Morgen, solange die Luft noch relativ frisch ist.

Tanner sieht etliche Leute, die immer wieder den Himmel mustern. Tatsächlich hat der blaue Himmel einen ungewohnten Gelbstich. Wäre das Gelb noch ein bisschen intensiver, man hätte Weltuntergangsvisionen. Der Himmel verspricht eine unangenehme Hitze für den Tag und sieht irgendwie kränklich aus. Weit und breit keine Wolken.

Tanner gewöhnt sich nach und nach an die Hitze. In Marokko hatte er sie richtig schätzen gelernt. Ein Gräuel blieben ihm allerdings die feucht-kalten Tage im Winter, denn in seinem Haus gab es keine Heizung. Dafür gab es die unendlichen Variationen der tajines von Khadjia. Und abends legte sie warme Steine in sein Bett, die sie in heißem Wasser erwärmt hatte …

Aber das war lange her und die Erinnerungen an seine Jahre in Marokko erschienen ihm plötzlich nicht wie Erinnerungen an eine Wirklichkeit, sondern an eine geträumte Zeit. Der Rauswurf aus dem Land wie ein unsanftes Wecken …

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