Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн
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Tanner lacht still in sich hinein.
In diesem Moment kommt durch die Unterführung eine gebückt gehende Frau. Sie ist klein und schmal, hält ihren Kopf gesenkt und schleppt einen prall gefüllten, einachsigen Einkaufswagen hinter sich her. Diese Art von Einkaufswagen hatte früher auch Tanners Großmutter benutzt. Jetzt steht sie einen Moment still und atmet tief durch. Ihre grauen Haare sind straff nach hinten gekämmt und in einem kleinen Knoten am Hinterkopf zusammengehalten. Sie trägt trotz der Hitze mehrere dünne Mäntel übereinander und dicke graue Strümpfe. Jetzt setzt sie ihren Weg fort und verschwindet aus Tanners Blickfeld hinter dem Busch. Da sie nicht wieder auftaucht, denkt Tanner, sie müsse schon wieder eine Verschnaufpause machen. In diesem Moment rauscht es in den Zweigen, und ein Schwarm Vögel schwirrt aus dem Inneren des Dickichts. Wie auf Kommando schießen sie heraus in die Freiheit. Im nächsten Augenblick sind sie schon verschwunden. In alle Himmelsrichtungen. Sind sie vom Auftauchen der Frau erschreckt worden? Und wo bleibt sie eigentlich? Tanner beschließt nach einer Weile, näher zum Busch zu gehen. Ohne Hast und so unauffällig wie möglich nähert er sich.