Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн
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Nichts deutet darauf hin, dass jemand in diesem Busch sitzt oder jemals saß. Außerdem ist es ein Rätsel, wie man in dieses undurchdringliche Gestrüpp hineinkommt. Oder wieder herauskommt. Immerhin handelt es sich um eine üppig wuchernde Pflanze mit Dornen. Aber die Stimme gestern Nacht war real. Da ist sich Tanner ganz sicher. Das hat er nicht geträumt, obwohl er oft genug an seiner Wahrnehmung zweifelt. Auch war er nicht betrunken. Der Tod von Michiko, der Anblick ihres hellen, bewegungslosen Leibes mitten im dunklen Wasser, die schnelle und flüchtige Arbeit der Polizei, der Besuch bei Kommissar … pardon, Hauptkommissar Schmid, das alles hat er schließlich auch nicht geträumt. Etwas fällt jetzt auf. Die Vögel …
Vögel fliegen den Busch an, setzen sich auf die Zweige und – verschwinden nach kurzem Zögern dann. Tanner versucht sich zu konzentrieren. Kommen sie auch wieder heraus? Vielleicht auf der von ihm abgewandten Seite des Busches? Denn da, wo sie in den Zweigen verschwinden, kommen sie offensichtlich nicht wieder heraus. Na ja, denkt Tanner, vielleicht haben die Vögel im Busch eine Gipfelkonferenz. Wenn es so ist, dann ist es aber eine sehr stille Konferenz. Man hört nämlich keinen Laut. Meditieren Vögel? In der Gruppe?