Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн
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In einer Spalte notiert er in Stichworten die Dinge, die er bereits geklärt hat. Zum Beispiel hat er mit seiner ganzen Mannschaft systematisch die Bauernhöfe abgeklappert, die direkt um den See herum liegen. Fazit: Kein einziger Bauer vermisst eine Kuh. Und schon gar nicht drei. Und bei keinem ist irgendetwas Verdächtiges gefunden worden. Weder ein mit Blut verschmierter Hammer noch abgeschnittene Ohren. Auch keine gelben Ohrenmarken mit Registrierungsnummern. Die Abklärung betreffend der Rasse hat auch nur ergeben, dass praktisch die meisten Bauern in der Gegend genau diese Art Kühe in ihren Ställen haben. Er kam sich schon ziemlich merkwürdig vor, bei den Bauern die Fotos der toten Kühe rumzuzeigen und sie ernsthaft zu fragen, ob sie eine dieser Kühe kennen. Die meisten Bauern taten ihm zwar den Gefallen und betrachteten lange und ernsthaft die Bilder, aber keiner konnte zu den Kühen etwas sagen. Hinter seinem Rücken hörte er sie dann lachen.
Er hat Thommen und Lerch in das zentrale Registeramt geschickt, in dem über sämtliche Kühe des Landes Buch geführt wird. Sie sollen die Listen, die ihm jeder einzelne Bauer übergeben musste, mit den Eintragungen im Amt vergleichen. Viel wird da nicht herausschauen, das weiß Michel schon jetzt. Aber so ist er wenigstens seine Mitarbeiter für ein paar Stunden los, deren Anwesenheit er im Moment schlecht erträgt. Und er muss sich nicht ihre dummen Vorschläge zu diesem dummen Fall anhören, in dem er feststeckt wie ein Schuh in der Kuhscheiße. Das letzte Wort wiederholt er einige Male laut vor sich hin. Sehr laut.