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Bildung ist kein Nachteil, wenn sie Spass macht. Er fand das lustig. Wieder einmal Ulysses lesen (Homer) parallel zu Ulysses (Joyce). Bildung wird erst frech, wenn sie mit neuer Beobachtung verknüpft ist. Steht dann auf, rebelliert. Der Spaziergänger in den Literaturen, der Spaziergänger in Dublin. Lesen, auslesen, verlesen. Lasst freundlich Bild um Bild herein, fotografiert Dublin mit seiner Netzhaut. Dann die Alchimie im Kopf, Wortmixturen. Und jetzt wir, mit dem fertigen Produkt: wieder auf die Strasse, Zurick, Paris durch seine/unsere Augen sehen, mit seinen Bildern spielen, vielleicht ein bisschen sprayen, weiter subversieren. Work in progress. Neue chemische Wortverbindungen. Komm herunter Buck Mulligan Du grässlicher Jesuit und erzähl aus der Jesuitenschule.

Die ersten Lämpen kamen schon früh. 1906 hat er seinen Novellenband DUBLINERS zum erstenmal einem Verleger angeboten. Die Verleger hatten immer so Angst, weil die Drucker Angst hatten, ihre Druckereien könnten wegen des Drucks obszöner Worte gemassregelt werden. 1912 die erste Auflage: sofort eingestampft und verbrannt. 1917 schreibt Joyce: «Zehn Jahre meines Lebens sind hingegangen mit Korrespondenzen und Prozeduren wegen meines Novellenbandes DUBLINERS, welcher von vierzig Verlegern abgelehnt worden ist. Dreimal wurde der Text gesetzt, aber nicht gedruckt, einmal verbrannt. Ich habe mit 110 Zeitungen korrespondiert, sieben Advokaten, drei Aktien-Gesellschaften. Schliesslich wurde das Buch 1914 Wort für Wort so gesetzt, wie ich es im Jahre 1904 geschrieben hatte.» Die Mauer hatte nachgegeben, nachdem der irische Setzgrind Queergrind strangehead genügend lang auf sie eingeschlagen hatte: mit seinem Grind.

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