Читать книгу Nächste Woche, vielleicht. Roman онлайн

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Und die Lieder. Am Sonntag hörte man aus der Osteria die Mora-Spieler Zahlen durcheinanderschreien, ein wilder Kampf von Fingern, die auf den Tisch schlugen: Es ging um Leben und Tod, die Rufe ließen auch Gott zittern. Danach wurden Lieder gesungen, mit weinselig gedehnten Vokalen. Und da begleitete auch ich das Waldvögelein, das der Schönen den versiegelten Brief bringt, übers Land, ging mit Violeta hinaus aufs Feld und wurde ihr Gingín, der sie bewunderte, flog unter dem weißen Mond zu dem Schiff, das mich in der Ebene erwartete.

Heute Morgen folgtest du mit dem Blick den Tauben, die bei ihren Freudentänzen zarte Schatten auf die Gräber werfen und dann in die Bläue hinauffliegen, ohne sich je im Flügelschlag zu irren.

Nach dem Besuch bei mir bist du auf den Platz gegangen, den sie in der Stadt nach mir benannt haben, ich habe dich gesehen, vor dem Denkmal mit den Worten der Nationalhymne und der Plakette des «capitão de mar e guerra», der die Hymne verfasst hat, bist du stehen geblieben. Mir schien, als sähe ich dich das Gesicht verziehen. Im Blumenbeet hast du meine in eine Säule gemeißelten Züge betrachtet. Die Hecken riechen da nach Pisse. Du hast dich auf eine Bank gesetzt: exotische Pflanzen und das Bild von Che Guevara als Graffiti auf dem Kiosk in der Mitte der Anlage.

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