Читать книгу Nächste Woche, vielleicht. Roman онлайн
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Mich beeindruckten die Einzelheiten: die Lanze des Heiligen, der Schlund des Drachen, das Tüchlein der Madonna, der Presssack aus Scheiße, das Hinkebein des Jungen, der eine rostige Flinte geklaut hatte, um dem Pferdehüter in den Getreidefeldzug zu folgen. Ich sah den Krüppel und wurde selbst Krüppel. Vielleicht ist damals, in den Ställen der Kindheit, mein Lahmen entstanden. Sich lahm fühlen mit den Lahmen, Stotterer mit den Stotterern, elend mit den Elenden.
Aus meinem Dorf bleibt mir noch das Rascheln der Blätter in Erinnerung, wenn die Seidenraupen daran knabberten, die ich manchmal anschauen ging in einem Haus, wo es eine Seidenraupenzucht gab, und mir war, als hörte ich den Regen auf den Dächern. Die Stimmen der Frauen, «gsch gsch gsch», von einer Seite des engen Tals zur anderen, um die Kühe und Ziegen zu rufen. Der Mistgeruch. Die Schläge der großen Glocke, die das Ende der Weide für das Vieh verkündet und die Kastanienernte einläutet: Wenn nachts der Wind aufkommt, weckt Gesualda mich sehr früh. Der Wind hat seine Arbeit getan, deshalb ist es Zeit, sich das Leinensäckchen an die Taille zu hängen und loszugehen.