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Von den Geschichten, die man sich in den Ställen erzählte, fand ich die von dem Soldaten lustig, der im Dienst extra in die Hose gemacht hatte, um ausgemustert zu werden, und der dann auf der Piazza seine Uniform angezündet hatte. Und beeindruckt war ich von der Tat des Banditen, die eine Hand im «Totenbuch» der Sakristei in Bruzella verewigt hat­te: «Der hochehrwürdige Don Michele wurde am 2. Juli in seinem Pfarrhaus von der mörderischen Flinte des Luigi Pagani, genannt ‹Mattireu›, aus Vacallo getroffen. Grund war die Energie, die der Pfarrer gegen den Liberalismus entfaltete. Und fast, als wäre man zu Zeiten der Schreckensherrschaft, wurde er nicht einmal begraben.» Mir hatte der Pferdehüter davon erzählt, einer, der sich denen anschloss, die Revolution machten, und der auf der Wange eine Narbe hatte.

Verstehen wir uns recht, die Revolution hatte nichts mit Marx und Proudhon oder mit meinem Freund Antero zu tun: Es bedeutete, den Freiheitsbaum aufzurichten mit dem Hut von Wilhelm Tell auf der Spitze. Oder mit der Sichel am Gürtel loszuziehen, um gegen die Regierung anzuschreien. Es bedeutete Carabinieri gegen Bersaglieri, Liberale gegen «uregiatt», diese Reaktionäre und Frömmler, die lange Haarbüschel hinter den Ohren haben und an den Türen horchen. In meinem Tal waren fast alle «uregiatt»; und wer die Partei verriet, bekam einen Presssack mit Menschenscheiße drin zum Geschenk.

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