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Unser Zug wirkte noch länger, weil er fast durchwegs von einem Ende zum andern mit Balken unterteilt war, klotzigen Tannenstämmen, senkrecht und schräg im Zickzackmuster vom Fußboden bis zur Decke, auf die sich Gianni, ein bisschen krumm wie er war, gern mit bergauf hochgelagerten Beinen verkroch, um seine Pfeife zu rauchen. Auf der einen Seite des Balkenwerks war der Boden eine Stufe höher, so dass wir erster und zweiter Klasse fuhren: Die erste war der tiefer gelegene Teil mit Fenstergalerie, wo wir alle Wollkissen ausgebreitet hatten, die uns von der Mutter geschenkt worden waren; in der zweiten drüben musste man auf dem Boden sitzen.

Wir hätten alle unsere Freunde über Nacht be­herbergen können, Bethli und Fredi, die beiden kleinen Tessiner, Gino und die anderen Freunde in Italien, wenn wir genügend Matratzen gehabt hätten, um sie reihenweise wie in einem Massenlager unterzubringen.

Für uns zwei hatten wir vorn und hinten am Zug zwei angehängte Stübchen, beide nicht viel größer als ein Bett; an meiner Tür waren unten Löcher ausgeschnitten, vier runde Glotzaugen, durch die ich vom Bett aus sah, ob im Zug das Licht brannte. Die elektrischen Einrichtungen hatte Gianni besorgt: Mit seinem Autofimmel, wie früher als Kind, als wir noch zusammen in einem Zimmer schliefen, hatte er an allen Ecken und Enden Autolampen und Scheinwerfer aufgestellt, die den Raum nur zu grell be­leuch­teten. In der Küche war alles Nötige, sogar eine Du­sche hinter dem Vorhang.

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