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Küngoldingen, den 20. Oktober

Vierzehn Schüler, von der 1. bis zur 4. Klasse

Antonella Annunziata aus Pompeji bringt mir das Rezept für die Pizza bei, einen ganz besonderen Trick. Sie möchte in ein Internat, «a chiudersi», sagt sie, sich einschließen, wie ihr Bruder in Brescia und ihre Schwester in Nola: «Wenn ich den Verstand da­zu habe, lerne ich dort auch Französisch. Die Briefe nach Italien schreibe ich, wenn man berichten muss, wie es uns geht; wenn es interessante Dinge sind, schreibt die Mutter oder der Vater. Ich muss jeden Abend den Haushalt machen: die Teppiche klopfen, darauf ist die Mutter wie wild: Wir haben einen Fußboden aus Plastik, wozu denn so viele Teppiche? Ich muss im Wohnzimmer auf dem Sofa schlafen.»

Zuhinterst im Schulzimmer stehen die Kisten für die Musikinstrumente: Hier übt wohl eine Küngol­dinger Kapelle; «La Paloma», heißt es in großen Lettern auf einer Kiste. Draußen senkt sich ein rotes bemoostes Dach schräg gegen die ganze Fensteröffnung.

Das kleinste Mädchen, das noch gar nicht zur Schule kommen müsste, Donatas Schwester, gleicht einem Zigeunerkind mit ganz langen schwarzen Haaren und einer schwammigen Nase. Auch ein Vamp ist dabei, mit nackten Hühnerbeinchen.

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