Читать книгу Die Wölfin онлайн
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Hatte der Schwarzrock, wie sie den Pfarrer nannte, zu Oria gesagt. Sie war Mutter geworden, war des Schwarzrocks unendlich langer Knopfreihe zuvor noch nie so nah gewesen und stellte sich vor, wie es wäre, wenn der Wanst des Mannes im Talar vor ihr sich noch mehr blähte, sodass die breite Schärpe um seinen Leib schließlich platzen und die winzigen Knöpfe einer nach dem andern – pingpingping – vom Bauch wegspringen würden. Und der Schwarzrock war ein Dicksack, und der Dicksack ein Einflüsterer, der über sie hinmurmelte, auf dass der böse Feind ihr nicht schaden könne, «nihil proficiat inimicus in ea.»
Die Benediktiner, seine Lehrer, wollten nicht allzu viel bemerken. Uneinnehmbare Festungen waren sie, seine Lehrer. Es war die Zeit des Totalunterrichts. Das ist eine schwarze Tafel an der Wand, ein Lehrer in einer weißen Arbeitsschürze hinter einem Pult, eine Büchermauer auf dem Pult, dahinter die Bänke mit je zwei Schülern. Die Streber zuvorderst, Gesindel und Giraffen ganz hinten. Die Duckmäuser an den Seiten. In den Bänken hat er gelernt, ruhig zu sein, das zu sagen, was sie hören wollten. Sie wollten ab der ersten Klasse hören, dass man nicht für den Lehrer zur Schule gehe, dass die Strafe auf dem Fuß folge, dass der Krug zum Brunnen gehe. Stopp. Ein gehender Krug, das interessierte ihn. Ein Krug mit Vogelbeinen und vielleicht auch mit Flügeln. Hatte er eine Kappe auf? Der Krug hatte eine Kappe auf. Und schon war er in einer andern Welt als der des dahindozierenden Lehrers.