Читать книгу Schluss mit gratis!. Frauen zwischen Lohn und Arbeit онлайн

14 страница из 15

Warum eigentlich, denke ich, wird die Zeit, die ich mit meinen Kindern verbringe – sie anziehe, für sie koche, für sie wasche, für sie einkaufe, sie tröste, mit ihnen spiele – nicht als «Arbeit» betrachtet? Warum denkt man, dass man (oder eher: frau) die Kinderbetreuung locker neben einem Job bewältigen kann? Warum kriege ich Geld fürs Nichtstun im Büro, statt dafür, dass ich mich um meine Kinder kümmere und der Gesellschaft doch damit einen ausserordentlichen Dienst erweise?

Denn was mir am meisten fehlt, ist Zeit. Zeit, die ich benötigen würde, um mich einerseits von diesem unseligen Hin und Her zwischen Kita und Büro zu erholen, aber andererseits auch, um das tun zu können, was ich sonst auch gerne wieder einmal machen würde: Schlafen beispielsweise. Ausschlafen! Oder in Ruhe Kaffee trinken, mit einer Freundin reden. Vielleicht sogar wieder einmal tanzen. Wandern. Yoga. Oder schreiben. Für all diese Dinge fehlt mir – seit mein erstes Kind geboren ist – die Zeit. Ein «gutes Leben» führe ich derzeit nicht. Und ich fürchte, dass dies genauso wenig bei meinem Mann und meinen Kindern der Fall ist. Zu getaktet ist unser Tagesablauf, zu ge­stresst bin ich, den Beruf, die Kinder und die Hausarbeit unter diesen Hut zu bringen. Warum tun alle so, als ob diese Vereinbarkeit von Beruf und Familie, das Beste sei, das ihnen je in ihrem Leben passiert ist?

Правообладателям